Der Verein
Chronik des Eisschützenvereins Pfarrwerfen
1922-1945
Die Gründung des Eisschützenvereines von Pfarrwerfen erfolgte im Jahr 1922, wahrscheinlich kurz vor Weihnachten, das genaue Datum ist nicht bekannt.
Vor dem 2.Weltkrieg war der Eisschützenverein an keinem Dachverband angeschlossen, seine Tätigkeit bestand in Freundschaftsschießen gegen Werfen-Land, Bischofshofen und andere angrenzende Ortschaften. Ausgeschossen wurden immer Schweinebraten oder Geselchtes mit Knödel und Kraut. Der Preis für ein Essen betrug damals zwischen S 1,30 und S 1,50. Der Mitgliedsbeitrag betrug S 1,– , wurde aber im Jahr 1934 auf 50 Groschen reduziert, und zwar wegen der Arbeitslosenzeit.
„Es muß noch vermerkt werden, daß es im Pongau den sogenannten „Pongauer Wanderstock“, einen riesigen Holzeisstock gab, welcher unter Pongauer Gemeinden ausgeschossen wurde. Eine Salzburger Zeitung berichtete, daß der Stock am 26.12.1937 nach Pfarrwerfen geholt wurde.
Im Jahre 1938 wurde der Eisschützenverein wegen des Anschlusses Österreichs an Deutschland aufgelöst. In den Kriegsjahren war jede Vereinstätigkeit verboten. Nach Ausbruch des 2. Weltkrieges kamen dadurch sämtliche Vereinsaktivitäten zum Erliegen.
Am 14.02.1943 wurde aber der „Pongauer Wanderstock“ zwischen Pfarrwerfen und Goldegg ausgeschossen, er blieb in Pfarrwerfen. Goldegg kam am 20.März 1943 abermals nach Pfarrwerfen und konnte dabei den Wanderstock für sich gewinnen.
ab 1945
Nachdem am 25. Jänner 1951 unter der Zahl 503/51 der Eisschützenverein Pfarrwerfen von der Sicherheitsdirektion Salzburg bewilligt wurde, konnte am 11.Februar 1951 die Gründungsversammlung im Gasthaus Pfarrwirt abgehalten werden. Der Mitgliederstand betrug damals 35 Personen, der Mitgliedsbeitrag wurde mit S 10,– festgelegt. Die sportlichen Aktivitäten beschränkten sich damals ausschließlich auf den Winter. Es wurden immer ein An- und ein Abschießen sowie diverse Freundschaftsschießen veranstaltet. Am 13.Februar 1952 wurde der „Pongauer Wanderstock“ abermals von Goldegg nach Pfarrwerfen geholt, am 18. Jänner 1953 wurde er an Bischofshofen verloren. Seither ist der Wanderstock verschollen.
Im Jänner 1958 wurde erstmals über eine Nadelbahn gesprochen, diese Idee konnte allerdings erst im Jahre 1964 verwirklicht werden. Im Jahre 1959 wurde die 1. Ortsmeisterschaft in der klassischen Viererdisziplin abgehalten.
Am 20. Jänner 1963 wurden das 40jährige Gründungsfest sowie die Weihe der neu angeschafften Fahne gefeiert. Die Fahne wurde von der Fahnenmutter Frau Anna Brandauer (Steinbäurin) und von den Patinnen, Frau Maria Nitsch (Brennhofbäurin) und frau Gertraud Huber (Gastwirtin) gekauft. Der Preis betrug S 4.500,–. Beim abgehaltenen Jubiläumsturnier gaben uns 15 auswärtige Eisschützenvereine die Ehre.
Am 18. April 1964 fand eine erweiterte Ausschusssitzung statt, bei welcher die Bewilligung der Gemeinde Pfarrwerfen zum Bau einer Nadelbahn bekanntgegeben wurde. Der Standort der Bahn sollte der Platz bei der Schule werden. Es ging aber nicht ohne Geburtswehen ab, den erst im Jahr ’66 wurde die Nadelbahn fertiggestellt. Die Kosten betrugen fast S 8.000,–. Mit dieser Bahn begann für den Eisschießsport in Pfarrwerfen ein völlig neuer Abschnitt. Der Sport verlagerte sich immer mehr vom Winter auf den Sommer. 1969 wurde aus der Nadelbahn die Asphaltbahn, welche an derselben Stelle errichtet wurde. Die Finanzierung erfolgte mit S 4.000,– durch die Gemeinde sowie S 9.730,– aus Spenden der Mitglieder. Der langjährige Schriftführer Max Saller hat damals treffend geschrieben: „Wir sind jetzt nicht mehr auf den Winter angewiesen- Haxn kalt, Ohrwaschl kalt- diese Zeiten sind vorbei.“ So kam auch die Zeit des Turnierschießens ( Berufsgruppen-, Vereins- sowie Freundschaftsturniere).
Am 13. Juni 1974 feierte die Gemeinde Pfarrwerfen die 900-Jahr-Feier. Es war dies auch ein sehr wichtiges Datum für unseren Eisschützenverein, denn es bedeutete die Verlegung der Sportstätte an den heutigen Standort. Beim Bau der neuen Doppelbahn sowie des Sportheimes wurden vom Eisschützenverein Pfarrwerfen ca. 400 freiwillige Arbeitsstunden geleistet. In einer Spendenaktion wurden S 26.526,– durch unsere Mitglieder aufgebracht. Der Kostenpunkt der gesammten Anlage betrug cirka S 135.000,– .
In einer Ausschusssitzung am 14.März 1979 wurde der Beitritt zum ASVÖ (Allgemeiner Sportverband Salzburg) beschlossen. Damit hatte der Eisschützenverein Pfarrwerfen einen Dachverband und konnte auf Fördermittel hoffen.
Im Jahr 1985 wurde die 3. Asphaltbahn errichtet und am 15. September 1985 von unserem Herrn Pfarrer Matthias Winter eingeweiht.
Im Jahr 1989 wurde eine erweiterte Ausschusssitzung abgehalten, in der über einen Neubau des Eisschützenheimes abgestimmt wurde. Der Neubau wurde damals einstimmig beschlossen. In den Jahren 1991/1992 wurde das Eisschützenheim neu gebaut. Es wurde im Rahmen der 70-Jahr-Feier des Eisschützenvereines Pfarrwerfen am 22.August 1992 eingeweiht.
Im Jahr 1998 wurden die oberen beiden Bahnen neu asphaltiert, aus diesem Grund verlängerte Herr Saller Ferdinand seine zwölfjährige Obmann Tätigkeit um ein weiteres Jahr.
Ein wichtiger Punkt bei der Jahreshauptversammlung des Eisschützenverein Pfarrwerfen, die am 03.03.2001 stattfand, war die Änderung der Statuten.
Fortan lauten die neuen Satzungen
Der Eisschützenverein in Pfarrwerfen bezweckt die Pflege des Eisschießsports mit besonderer Rücksichtnahme auf Geselligkeit und Brauchtumspflege.
Die Mittel zur Erreichung dieses Zieles bilden: a)Die Beiträge der Mitglieder b)Die Einnahmen aus sportlichen Veranstaltungen und c)Spenden und Schenkungen
Der Verein besteht aus ausübenden, unterstützenden und Ehrenmitgliedern.
Mitglied kann jeder werden, der sich eines unbescholtenen Rufes erfreut und die Gewähr bietet, daß er den Interessen des Vereines nicht zuwiderhandelt. Die Aufnahme der Mitglieder erfolgt durch Ausschussbeschluss.
Der freiwillige Austritt hat durch schriftliche Anzeige beim Ausschuss zu erfolgen. Der Ausschluss erfolgt durch Ausschussbeschluss, wegen Zahlungsversäumnis des Mitgliedsbeitrages durch 3 Monate trotz mehrmaliger Mahnung. Er kann auch erfolgen, wenn ein Mitglied gegen die Vereinssatzungen verstößt und wegen unehrenhafter Handlungen.
Jedes Mitglied hat das Recht an der Hauptversammlung mit Sitz und Stimme teilzunehmen. Er kann in dieser Anträge stellen, in die Kassengebahrung des Vereines Einsicht nehmen und in alle Funktionärsstellen des Vereines gewählt werden. Dagegen haben die Mitglieder die Pflicht zur Zahlung der Mitgliedsbeiträge wie sie in der Hauptversammlung festgesetzt werden. Weiteres haben sie die Pflicht den Verein tatkräftig zu unterstützen, an den Versammlungen und Sitzungen und an den Veranstaltungen des Vereins teilzunehmen.
Der Verein hat den Sitz in Pfarrwerfen und führt den Namen „Eisschützenverein Pfarrwerfen“
Der Ausschuss welcher von der Hauptversammlung auf die Dauer von drei Jahren gewählt wird, besteht aus einem Obmann, zwei Obmannstellvertretern, einem Schriftführer, einem Kassier und drei Beiräten. Der Ausschuss berät und besorgt die laufenden Angelegenheiten des Vereines, soweit diese nicht der Hauptversammlung vorbehalten sind. Der Ausschuss ist beschlussfähig, wenn mindestens die Hälfte der Ausschussmitglieder anwesend sind. Die Beschlüsse werden mit einfacher Stimmenmehrheit gefasst.
Der Obmann vertritt den Verein nach außen, leitet die Versammlungen und entscheidet bei Stimmengleichheit und verwahrt das Siegel des Vereins. Im Verhinderungsfalle vertritt ihn einer der Stellvertreter. Alle Urkunden, Bekanntmachungen und sonstigen Schriftstücke müssen vom Obmann oder einem seiner Stellvertreter, dem Schriftführer und sofern es sich um geldliche Verpflichtungen handelt, auch vom Kassier gezeichnet sein.
Der Schriftführer fertigt alle schriftlichen Arbeiten aus. Er führt die Versammlungs- und Sitzungsprotokolle.
Der Kassier ist verantwortlich über die Kassengebahrung des Vereines und hat genau Buch zu führen über die Einnahmen und Ausgaben des Vereines. Er hat der Hauptversammlung den Jahresbeschluss vorzulegen.
Die Beiräte haben die übrigen Ausschussmitglieder zu unterstützen und gegebenenfalls zu vertreten.
Die jährliche Hauptversammlung findet in den Monaten März/April statt. Der Ausschuss ist verpflichtet binnen 14 Tagen auch dann einen Hauptversammlung einzuberufen, wenn ein Fünftel der Mitglieder eine solche unter Angabe der Gründe verlangt.
Die Hauptversammlung muss mindestens 10 Tage vorher mit Angabe der Tagesordnung auf schriftlichen Wege einberufen werden. Die Jahreshauptversammlung ist ab Beginn beschlussfähig, wenn festgestellt wird, dass die Einladungen zur Jahreshauptversammlung rechtzeitig zugestellt wurden.
Vor die ordentliche Jahreshauptversammlung gehören: 1)Vorlage und Genehmigung des Jahresberichtes und der Kassengebahrung 2)Bericht der Rechnungsprüfer, welche vom Ausschuss bestimmt wurden 3)Neuwahl des Ausschusses (alle 3 Jahre) Funktionsperiode 3 Jahre 4)Festsetzung des Mitgliedsbeitrages für das nächste Vereinsjahr 5)Änderung der Satzungen 6)Ernennungen von Ehrenmitgliedern 7)Auflösung des Vereins
Zur Schlichtung von Zwistigkeiten wird ein Schiedsgericht bestellt. Beide Streitteile bestimmen je 2 Mitglieder des Vereins die aus diesen vier Personen einen Obmann wählen. Der Schiedsspruch ist endgültig.
Die Auflösung des Vereines kann nur in der Hauptversammlung beschlossen werden, wenn mindestens zwei Drittel der Mitglieder anwesend sind und die Auflösung mit Zweidrittelmehrheit beschlossen wird. Da vermögen wird in diesem Falle gemeinnützigen Zwecken zugeführt.
Die in die Jahre gekommenen Holzbanden, wurden 2003 auf allen drei Bahnen durch Eisenbanden ersetzt.
Nachdem Umzug des SC Ikarus Pfarrwerfen, vom gemeinsamen Eisschützenheim ins Sportismuscenter, wurden die Umkleidekabinen 2007 in zwei Lageräume, ein Büro und die Küche umgebaut.
Im Sommer 2012 wurde die Stockhütte an der linken Seite mit einem Geräteanbau erweitert.
Im September 2012 wurde im Rahmen des Vereinsturnieres, das 90jährige Gründungsjubiläum veranstaltet. 12 Vereine gaben uns die Ehre.
Bei der Ausschusssitzung am 11.11.2012 wurde der Ankauf eines Zeltes 6×12 Meter, zur Bewirtung bei Turnieren direkt an der Bahn einstimmig beschlossen.
Anschießen 2016 Pfarrwerfen-Pöham
Im Frühjahr 2016 wurde rechts neben der bestehenden Stockhütte ein Stockbeisl errichtet um die Geselligkeit an der Bahn zu fördern.
In den Sommermonaten 2016 wurden auf allen drei Bahnen die Eisenbanden durch Gummibanden ersetz. Dafür leisteten die Mitglieder über 140 freiwillige Arbeitsstunden.
Heringstockschießen 2017
Die bisherigen Obmänner des Eisschützenverein Pfarrwerfen
- Eberharter Alexander 1922-1926
- Emig Franz 1926-1931
- Schörghofer Alois 1931-1934
- Kaindl Josef 1934-1935
- Windhofer Mathias 1935-1938
Eisschützenverein Pfarrwerfen zwischenzeitlich wegen dem 2.Weltkrieg aufgelöst
- Bräuer Friedrich 1950-1953
- Bräuer Alois 1953-1969
- Frauenlob Friedrich 1969-1977
- Reiter Isidor 1977-1983
- Reiter Gerhard 1983-1986
- Saller Ferdinand 1986-1999
- Pöttler Johann 1999-2004
- Brandecker Helmut 2004-2007
- Höllbacher Hansjörg 2007-2013
- Döllerer Gerhard 2013-2022
- Kohlhofer Peter 2022-